Wir müssen in der Schweiz heute darüber nachdenken, wie wir morgen in Würde alt werden können.

Politik

Nationalrat sagt Ja zu Betreuungsfinanzierung bei Ergänzungsleistungen

Der Nationalrat hat als Erstrat am 19. Dezember entschieden: Die Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen haben «Anspruch auf die Vergütung der Kosten für Leistungen zur Förderung und Erhaltung von Selbstbestimmung und Selbständigkeit im Alltag, der sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe und der Vorbeugung von sozialer Isolation, Immobilität und psychischen Krisen».

Abklärung

Abklärungsinstrument für die Einschätzung des individuellen Betreuungsbedarfs und die partizipative Erarbeitung des Betreuungsplans

Mit dem Abklärungsinstrument für psychosoziale Betreuung im Alter liegt ein direkt anwendbares Tool für Abklärungsbeauftragte vor. Das von Prof. Dr. Carlo Knöpfel et al. erarbeitete Instrument steht als PDF zur Verfügung und kann direkt als digitales Formular angewendet werden. Es bietet einen Gesprächsleitfaden zu sieben Abklärungsbereichen, auf die Betreuungsabklärung angepasste sozialdiagnostische Tools sowie eine Auswertung und einen darauf basierenden Betreuungsplan als Resultat der Abklärung. In der zweiten Jahreshälfte 2025 wird das Ende Oktober 2024 lancierte Abklärungsinstrument mit verschiedenen Gemeinden evaluiert.

Politische Standortbestimmung

Es braucht eine koordinierte Betreuungspolitik

Der demografische Wandel stellt die Schweiz wie andere Länder vor grosse Herausforderungen. Mit Betreuung besteht ein wichtiges Instrument, um diesen zu begegnen. Doch Betreuung im Alter ist in der Schweiz nicht finanziert und muss weitestgehend aus dem eigenen Portemonnaie finanziert werden. Die Folge: Über 620'000 Menschen über 65 Jahren erhalten keine Betreuung, obwohl sie eine brauchen würden. Vor diesem Hintergrund ist es von grosser Bedeutung, Betreuung als zentralen Bestandteil einer wirkungsvollen Alterspolitik anzuerkennen.

Rückblick Forum

Betreuung im Alter gestalten: Altersverantwortliche haben eine Schlüsselrolle

Wieso braucht es eine gute Betreuung im Alter? Wie gehen die Städte und Gemeinden dies an? Welche Herausforderungen stellen sich ihnen? Diese Fragen haben Altersbeauftragte aus der ganzen Schweiz sowie Dienstleistende und politisch Engagierte am 19. November 2024 in Bern diskutiert.

Aus der Praxis

Praxis

Die Menschen dort treffen, wo sie sind

Auch wenn die aufsuchende Altersarbeit noch als Pionierprojekt gilt: Sie kann Versorgungslücken schliessen und die älteren Menschen niederschwellig erreichen. Dies zeigt etwa die Arbeit des Vereins Fundus Basel oder auch die «Zugehende Beratung» von Alzheimer Zürich. Damit Projekte wie diese weiter ausgebaut werden können, benötigt es finanzielle Unterstützung.

Praxis

Ein Netzwerk unterstützt fragile ältere Personen

Cogeria, das Genfer Netzwerk zur Koordination der Pflege, ist ein fachübergreifendes Projekt. Es soll dazu beitragen, dass Menschen im Alter zu Hause bleiben können. Um Situationen der Fragilität zu antizipieren und vermeiden, bietet das Team von Cogeria eine umfassende – medizinische und soziale – Konsultation zu Hause an. Anschliessend wird in enger Zusammenarbeit mit den Hausärzt:innen und weiteren Grundversorgungsdiensten ein individueller Pflegeplan erstellt.

Praxis

Verschiedene Angebote gebündelt unter einem Dach

Am Sozialmedizinischen Zentrum im Oberwallis (SMZO) arbeiten verschiedene Organisationen und verschiedene Berufsgruppen zusammen, damit ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt und selbständig leben können – der Betreuung kommt dabei ein grosser Stellenwert zu. Wie das konkret aussieht am SMZO erläutert Geschäftsleiter Willy Loretan im Interview.

Praxis

Kultur-Teilhabe gegen Einsamkeit

«TiM – Tandem im Museum» engagiert sich schweizweit für Teilnahme älterer Menschen und Bewohnenden von Alterszentren am sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben.