Betreuung im Alter ist ein zentraler, eigenständiger Pfeiler in der wirksamen Unterstützung von Menschen im Alter.

Sie unterstützt Betagte im Zusammenspiel mit Pflege und Hilfe.

Betreuung im Alter ermöglicht älteren Menschen, ihren Alltag zu gestalten und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, auch wenn sie das aufgrund der Lebenssituation oder physischer, psychischer und/oder kognitiver Beeinträchtigung nicht mehr selbständig können.

Gute Betreuung richtet sich konsequent an den Bedürfnissen und dem Bedarf der betagten Person aus und behält neben dem körperlichen auch das psychosoziale Wohlbefinden im Blick.

Die drei zentralen Dimensionen guter Betreuung im Alter – Beziehungs-, Handlungs- und Aktivitätsebene – sind:

  • Betreuung als sorgende Beziehung
  • Betreuung als personenzentriertes unterstützendes und förderndes Handeln
  • Betreuung als Aktivität: konkrete Tätigkeiten umsetzen

Wesentlich ist die Haltung, mit der Betreuung erbracht oder umgesetzt wird: Das Wie ist genauso wichtig wie das Was.

Die Handlungsfelder

Betreuung im Alter lässt sich nicht mit einem abschliessenden Leistungskatalog definieren. Sie umfasst eine Vielzahl von Aktivitäten, die sich in sechs Handlungsfeldern zusammenfassen lassen:

Wichtig ist zudem die Tatsache, dass Betreuung nur in der Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen und im Zusammenspiel von Organisationen, Angehörigen und Freiwilligen erfolgreich umgesetzt werden kann. Während gewisse Leistungen eine Fachlichkeit und Professionalität bedingen, können andere auch in guter Qualität durch Angehörige und Freiwillige erbracht werden.

Das Phasenmodell

Sowohl der Betreuungsbedarf als auch die Betreuungserbringenden können sich im Alterungsverlauf ändern. Die Entwicklungen der Betreuungssituationen lassen sich anhand von sechs Phasen modellhaft darstellen. Natürlich durchlaufen nicht alle älteren Menschen jede Phase – beispielsweise ergibt sich nicht in jedem Fall ein stationärer Aufenthalt. Die sechs Handlungsfelder stehen je nach Betreuungsphase unterschiedlich stark im Vordergrund. Die Darstellung zeigt dies in vereinfachter Form auf.

Im Modell nicht abgebildet ist, wo die Betreuung stattfindet und wie diese Räume gestaltet sind (sprich der sozialräumliche Bezug). Wenn auch in unterschiedlichem Mass, ist dieser Bezug für jedes Handlungsfeld grundlegend, zum Beispiel, wenn es um einen barrierefreien Zugang zu öffentlichen Einrichtungen, um Prävention oder die soziale Teilhabe geht.

Die sechs Phasen sind im Bericht «Gute Betreuung im Alter – Perspektiven für die Schweiz» (2018) auf Seite 35 beschrieben.