Der Praxisfundus greift Themen aus dem Betreuungsalltag auf und stellt Bezüge zur Fachdiskussion her. Weitere Beispiele kommen laufend hinzu. Kennen Sie auch eines? Wir freuen uns auf Ihren Hinweis an mail@gutaltern.ch.

Alle

Wenn Betreuung auf einer Demenz-Abteilung nicht mehr wegzudenken ist.

Das Beispiel der Stiftung für Betagte in Münsingen zeigt, wie wichtig in einem Alters- und Pflegeheim die Betreuung ist. Dazu gehört, die Betreuung in der Hierarchie zu verankern.

«Gute Betreuung gelingt, wenn man sich für den Menschen als Person interessiert.»

Mit einer Stabstelle Betreuung will das Kompetenzzentrum für Lebensqualität Schönbühl in Schaffhausen in der ganzen Institution eine betreuende Grundhaltung einführen. Im Gespräch gibt Stelleninhaberin Judith Biberstein einen Einblick in die ersten Erfahrungen.

Philosophischer Stammtisch – Nähe und Netzwerk im Pflegezentrum

Ob Frauenstimmrecht, Lügen oder Handygesellschaft – am Stammtisch des Wohn- und Pflegezentrums Tertianum Zedernpark in Weinfelden werden Themen diskutiert, welche die Bewohnenden interessieren, aber auch aufrütteln. Es wird gelacht und manchmal geweint. Der Heimalltag hat durch dieses Betreuungsangebot gewonnen.

Experiment Gemeinschaftswohnen in Basel

Im Frühjahr 2023 startet das BSB (Bürgerspital Basel) ein neues Angebot für ältere Menschen: 17 Studios mit Betreuungsleistungen in einer grossen Genossenschaftssiedlung. Das «Gemeinschaftswohnen» versteht sich als Zwischenstufe und alternative Wohnform zwischen Pflegeheim und Wohnen mit Service, halb privat und halb gemeinschaftlich.

11 Gemeinden auf dem Weg zu 1 gemeinsamen Modell

Die Sozialvorsteherinnen und Sozialvorsteher aller 11 Zuger Gemeinden sind sich einig: Gute Betreuung ist ein zentraler Aspekt der Altersarbeit und soll auf strategischer Ebene verankert werden – inhaltlich genauso wie finanziell.

Ein Tag im Leben der mobilen Altersarbeit Aarau

Hauswart mit sozialem Flair

Niederlande: Wo Betreuung Pflicht ist

In den Niederlanden verpflichtet das Gesetz zur sozialen Unterstützung WMO die Gemeinden dazu, ihren Bewohner:innen Hilfe- und Betreuungsleistungen anzubieten, damit diese möglichst lange zu Hause leben können.

Wie Australien das Altwerden zu Hause ermöglicht

Für ältere Menschen, die zu Hause wohnen möchten und auf Pflege, Hilfe oder Betreuung angewiesen sind, gibt es in Australien das «Home Care Packages Program» HCP. Darin regelt der Staat detailliert die Unterstützung. Allerdings ist die Anzahl dieser Packages begrenzt, was zu erheblichen Wartezeiten führt.

Gutscheine für ein selbstbestimmtes Wohnen

Ältere Menschen erhalten in der Stadt Luzern finanziell Unterstützung, damit sie ein selbstständiges Leben zu Hause führen können. Obschon das Angebot flexibel ist, wurde es bislang weniger benötigt als angenommen.

Das Liechtensteiner Modell: Betreuungs- und Pflegegeld für alle

Im Fürstentum Liechtenstein erhalten ältere Menschen finanzielle Unterstützung, damit sie ihren Bedarf an Pflege- und Betreuungsleistungen finanzieren können. Erstaunlich ist vor allem die kurze Frist von der Meldung bis zum Unterstützungsentscheid.

Angehörigenbefragung nach dem Tod von Heimbewohnenden

Der Tod eines nahen Angehörigen ist eine Zäsur. Es braucht viel Fingerspitzengefühl, die Hinterbliebenen nach dem Hinschied nach der Qualität der Betreuung im Heim zu befragen. Das Alters-, Pflege- und Behindertenheim St. Josef in Susten bei Leuk tut genau dies.

Pflege, Betreuung und Hilfe aus einer Hand – auch nur vorübergehend

Die «Centres médico-sociaux» im Kanton Waadt bieten Unterstützung für alle, die darauf angewiesen sind – sei es auch nur vorübergehend. Für ältere Menschen übernimmt der Kanton die Kosten die Sozialberatung.

Betreuungsmodell Mäeutik und anthroposophische Pflege

Mäeutik bedeutet im Betreuungskontext, dass die Betreuungspersonen ihr eigenes Erleben und ihre Erfahrungen bewusst in den Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern einbeziehen. Das Alterswohn- und Pflegeheim Rüttihubelbad in Walkringen legt im Alltag nebst der anthroposophischen Pflege besonderen Wert auf diesen Aspekt.

Die Spitex, die auch betreut

In der Regel kümmert sich die Spitex in der Schweiz in erster Linie um die Grund- und Behandlungspflege: Dabei kommt die psychosoziale Betreuung zu kurz. Die Spitex im aargauischen Kaiseraugst geht seit 2016 einen anderen Weg

«Das nahende Ende entlastet auch.»

Das Hospiz St. Gallen gibt dem Tod einen Platz im Leben. Das junge Team versucht, mit Respekt und Demut Betreuungsarbeit zu leisten. Ebenso wichtig ist ihnen, das Sterben zu enttabuisieren. Denn mit dem Eintritt in ein Hospiz geht das Leben in all seinen Facetten weiter.

«Wir wollen den Menschen Lebensfreude und Selbstachtung schenken.»

Am äussersten Rand des Kantons Bern verändert sich im Kleinen, wie Menschen umsorgt werden. In der Spitex Oberes Langetental arbeitet eine Sozialpädagogin – und auch sonst setzt die Leiterin Franziska Ryser viel daran, das Thema Betreuung im Pflegealltag stärker zu verankern.

«Das Herz vergisst nicht.»

Ein paar Autominuten ausserhalb von Fribourg, quasi auf der grünen Wiese, befindet sich «Die Familie im Garten». Eine Tagesstätte für Menschen mit Gedächtnisstörungen. Wenn der Kopf nicht mehr so tut, wie er soll, wird die individuelle Betreuung umso wichtiger.

«Wir passen uns dem Alltag und den Wünschen unserer Bewohnenden an – nicht umgekehrt.»

Wie sieht der Abschied aus den eigenen vier Wänden aus – ein Abschied für immer? Wenn betagte Menschen ihr Zuhause verlassen, ist dies für alle Beteiligten ein anspruchsvoller Schritt. Das Kompetenzzentrum für Lebensqualität Schönbühl in Schaffhausen gestaltet diesen Schritt mit Empathie und der nötigen Prise Gleichmut, so dass für die Ankommenden neuer Alltag entstehen kann.

«Wir sind bei den Leuten – wie eine gute Nachbarin oder ein guter Nachbar.»

Älter werden bedeutet oft, dass sich der eigene Radius verkleinert. Umso wichtiger wird die nähere Umgebung. Der Verein Vicino Luzern ermöglicht Betreuung durch den gezielten Einbezug der Nachbarschaft. Im Stadtteil Littau wurde aus einer ehemaligen Apotheke ein beliebter Ort, wo sich ältere Menschen treffen und beraten lassen können.

«Mein Leben ist normal, reduziert normal.»

Ursula Jarvis sagt dies ohne Groll. Sie und ihr Mann Andres Müller müssen sich und der Welt nichts vormachen – sie sind mit dem Leben soweit im Reinen. Trotzdem ist die Betreuung ihres Mannes zu Hause auch für eine gelernte Pflegefachkraft wie Jarvis eine Herausforderung. Und beide sind sich einig, dass es dringend politische Lösungen für die Angehörigenbetreuung in der Schweiz braucht.

Wohnen mit Betreuung nach Bedarf

Die Spitex Oberes Langetental beschreitet einen ungewöhnlichen Weg: An ihrem Stützpunkt in Huttwil bietet sie Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, ein paar Nächte ausserhalb der eigenen vier Wände zu verbringen, mit Betreuung und Pflege nach Bedarf. Dies kommt auch den Angehörigen zu Gute.

Bistro-Pavillon HOCH3 – Ein Begegnungsort im Herzen von Zürich Witikon

Im März 2019 nahm der Bistro-Pavillon HOCH3 den Betrieb auf. Der neue Begegnungsort im Zürcher Quartier Witikon leistet einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe und sozialen lntegration.

Eine App für das selbstständige Leben im Quartier

Der Verein Vicino Luzern baut ein Unterstützungssystem auf, das älteren Menschen im Luzerner Neustadtquartier hilft, möglichst lang, möglichst sicher und möglichst selbstbestimmt im vertrauten Wohnumfeld zu leben. Zusammen mit Vicino entwickelt das iHomeLab, das Forschungszentrum für Gebäudeintelligenz der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, im Projekt CABInet dazu eine App, die das Auffinden von Informationen und Hilfsangeboten im Quartier erleichtert.

Fachperson Betreuung – gut geschult für die Betreuung im Alter

Die Ausbildung Fachpersonen Betreuung (FaBe) befähigt, gute Betreuung im Alltag von Institutionen sicherzustellen und psychosoziale Aspekte der Betreuung wahrzunehmen. Sie bringen Kompetenzen in der Grund- und Behandlungspflege mit, die jenen der Fachpersonen Gesundheit (FaGe) sehr ähnlich sind. Trotzdem bilden immer mehr Altersheime überwiegend oder ausschliesslich FaGe aus.

Aktiv bleiben – auch wer alt und eingeschränkt ist

Die bestmögliche Lebensqualität für all jene Menschen schaffen, die in Institutionen leben und dort begleitet, betreut und gepflegt werden. Das ist das Ziel der Integrativen Aktivierenden Alltagsgestaltung (IAA). Das Konzept sieht Aktivierungsangebote nicht als das Besondere, sondern als gemeinsam gelebter Alltag. Ein Input von Aktivierungsfachfrau Elvira Tschan zu Chancen bei der Aktivierung und Alltagsgestaltung in der Geriatrie und Psychogeriatrie.

Eigenwillig und einzigartig, nicht krank und ausgeliefert

Immer mehr Altersheime anerkennen den Wert einer guten Betreuung als Ergänzung zur Pflege. Doch wie wird das im Alltag gelebt und umgesetzt? Was bringt betagten Menschen nach einem langen Leben in Selbständigkeit und Eigenverantwortung den grössten Gewinn? Theo Deutschmann, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für Lebensqualität in Schaffhausen, zum Perspektivenwechsel, der damit verbunden ist.