Grundlagen
«In den Texten zu den Phasen liegt der Fokus nun klar auf der Betreuung als eigenständige Leistung.»
Wie verändert sich gute Betreuung im Alterungsverlauf – und wer trägt sie wann mit? Eine Schlüsselgrafik stellt in vereinfachter Form sechs Phasen dar. Mit der Aktualisierung dieses Phasenmodells wird unter anderem den beteiligten Akteurinnen und Akteuren stärker Rechnung getragen. Die Begleittexte legen einen klareren Fokus auf die psychosozialen Betreuungsleistungen und -angebote. Prof. Dr. Carlo Knöpfel erläutert.
Was ist an dieser Version des Phasenmodells neu?
In der Grafik haben wir die Beteiligung verschiedener Akteurinnen und Akteure der Betreuung präzisiert. So sind nun neu Freiwillige und ambulante Anbietende über das ganze Phasenmodell hinweg an der Betreuung des älteren Menschen beteiligt. Weiter haben wir die «intermediäre» Phase in den spezifischen Alterswohnungen – Lösungen zwischen zu Hause und Heim – stärker betont. Farbliche Anpassungen fördern zudem die Lesbarkeit der Grafik.
In den Begleittexten zu den einzelnen Phasen liegt der Fokus nun klar auf der psychosozialen Betreuung als eigenständige Leistung – neben Pflege und Hilfe. Besonders heben wir hervor, welche Akteurinnen und Akteure sowie Angebotsformen jeweils in der welcher Phase neu dazu kommen.
Am Ende bleibt es aber ein Modell, eine Orientierungshilfe. In der Realität der älteren Menschen kann der Fragilisierungsprozess auch einen anderen Verlauf nehmen.
Wieso ist diese Aktualisierung relevant?
Diese Graphik ist eines der zentralen Bilder, die unseren Einsatz für eine gute Betreuung im Alter auf den Punkt bringt: Es braucht viele unterschiedliche Akteurinnen und Akteure und Betreuung ist in einem stetigen Wandel, abhängig von der individuellen Lebensphase und Lebenssituation des älteren Menschen.
Im Dialog mit der Praxis hat sich seit der Publikation der Graphik im «Wegweiser» unser Verständnis von Betreuung im Alter weiterentwickelt und so konnten wir die Begrifflichkeiten weiter präzisieren.
Es ist uns wichtig, diese Erkenntnisse mit der Aktualisierung der Schlüsselgraphik abzubilden, die bereits von sehr vielen Akteurinnen und Akteuren der Altersarbeit in ihren eigenen Unterlagen verwendet wird.
Warum wurde das Phasenmodell aus dem Jahr 2021 gerade jetzt, 2025, aktualisiert?
Ausschlag gaben die Arbeiten am Abklärungsinstrument 2024, bei denen wir uns noch einmal intensiv mit den zentralen Begriffen auseinandergesetzt haben. Zudem sind wir aktuell daran, unterschiedliche Publikationen zur guten Betreuung im Alter für alle zu veröffentlichen, zum Beispiel zur «Mobilen Altersarbeit» und Mitte November zur «Wirkung guter Betreuung». Auch dort sind die neuen Erkenntnisse eingeflossen. Mit der Aktualisierung der Grafik und der Texte ergibt sich so ein aufeinander abgestimmtes Gesamtbild.