Experiment Gemeinschaftswohnen in Basel

Im Frühjahr 2023 startet das BSB (Bürgerspital Basel) ein neues Angebot für ältere Menschen: 17 Studios mit Betreuungsleistungen in einer grossen Genossenschaftssiedlung. Das «Gemeinschaftswohnen» versteht sich als Zwischenstufe und alternative Wohnform zwischen Pflegeheim und Wohnen mit Service, halb privat und halb gemeinschaftlich.

Die Bewohnenden verfügen über ein eigenes Studio. Die weiteren Räume wie Küche, Essbereich, Aufenthaltsraum, Waschküche werden gemeinschaftlich genutzt. Neu ist das Betreuungs-Angebot: Jeden Tag ist eine Betreuungsperson vor Ort. Sie leistet Unterstützung im Alltag – und zwar im Sinne gemeinsamer Alltagsgestaltung.

«Für uns ist es ein Stück weit auch ein Experiment», so Franziska Reinhard, die Leiterin des Geschäftsfelds Betreuung Betagte im BSB.

«Wir sagen, dass wir im Alltag unterstützen. Unsere Unterstützung passen wir individuell an die Bedürfnisse an, welche die künftigen Bewohnenden mit sich bringen werden. Das Stellenprofil der Betreuungsperson haben wir bewusst offen formuliert. Pflege ist es explizit nicht. Es könnte gut eine Fachperson Betreuung oder auch jemand mit SRK-Kurs sein. Wichtig ist, dass die Person hohe soziale Kompetenz mitbringt. Das fachliche Back-up der Betreuung ist über die Führung – mit einem Hintergrund in soziokultureller Animation – gewährleistet.

Warum wir das Angebot lancieren? Die Leute wollen nicht ins Pflegezentrum. Sie kommen erst, wenn es gar nicht mehr geht. Dadurch entstehen zum Teil schlimme Situationen. Das Gemeinschaftswohnen soll als Zwischenstufe zum Pflegezentrum Fälle von Verwahrlosung und Einsamkeit verhindern.

Die Finanzierung von Betreuungsleistungen ist ein echtes Problem. Wir werden versuchen, über ähnliche Pilotprojekte die Betreuung über Stiftungen zu finanzieren, damit auch EL-berechtigte ältere Menschen Zugang haben. Mit solchen Initiativen kann man Schub geben und hoffentlich langfristig etwas bewegen.»

So präsentiert das BSB sein neues Angebot: Gemeinschaftswohnen Westfeld