Pflege, Betreuung und Hilfe aus einer Hand – auch nur vorübergehend

Die «Centres médico-sociaux» im Kanton Waadt bieten Unterstützung für alle, die darauf angewiesen sind – sei es auch nur vorübergehend. Für ältere Menschen übernimmt der Kanton die Kosten die Sozialberatung.

Im Kanton Waadt wird die Betreuung, Hilfe und Pflege zu Hause im Auftrag des Kantons durch die «Association Vaudoise d'Aide et de Soins à Domicile» (AVASAD) koordiniert. Umgesetzt wird die ambulante Versorgung durch die «Centres médico-sociaux» (CMS). Ziel ist, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen möglichst lange ein möglichst selbstständiges Leben zu Hause zu ermöglichen. Die Dienstleistungen stehen auch Menschen zur Verfügung, die nur vorübergehend Unterstützung benötigen, beispielsweise nach einer Hospitalisierung oder Familien mit Neugeborenen.

Unterstützung für 26 Franken pro Stunde

Die CMS koordinieren Pflege, Betreuung und Hilfe aus einer Hand. Neben pflegerischen Leistungen sind das beispielsweise Haushaltshilfe, Sozialberatung, Unterstützung für pflegende Angehörige, Nachtwachen, Unterstützung und Begleitung bei Verwaltungsverfahren (z. B. Budgetplanung, Anerkennung der Rechte bei Sozialversicherungen) und bei Unterbringung sowie Begleitung bei Gruppentreffen und Ferienaufenthalten.

Ein Teil der Leistungen ist über die Krankenversicherung abgedeckt. Weitere Leistungen werden durch den Kanton umfassend subventioniert. Für ältere Menschen ist das die Beratung durch Sozialarbeitende bei den CMS. Andere Leistungen wie Haushaltshilfe, Mahlzeitendienste, Transportdienste und Begleitung müssen grundsätzlich selbst bezahlt werden. Für die Haushaltshilfe und für die Begleitung wird ein Betrag von 26 Franken pro Stunde in Rechnung gestellt. Wer nicht über genügend finanzielle Mittel verfügt, kann gemäss kantonalem Gesetz individuelle Hilfen beantragen. Zudem subventioniert der Kanton die Unterstützung zu Hause. Dafür trifft er Vereinbarungen mit den CMS, welche die Leistungen zum festgelegten Tarif von 26 Franken pro Stunde anbieten müssen.

Fachpersonen aus unterschiedlichen Bereichen

Die CMS-Teams sind interdisziplinär aufgestellt. Neben Pflegenden gibt es Ernährungsberatende, Haushaltshilfen, Sozialarbeiterinnen, Ergo- und Beschäftigungstherapeuten sowie Verwaltungspersonal. Setzt sich ein Unterstützungsteam aus mehreren Personen zusammen, wird eine Hauptansprechperson bestimmt. Bei allen Interventionen wird darauf geachtet, dass sie in Anwesenheit und in enger Zusammenarbeit mit den älteren Menschen erfolgen.

Auch mit dem Hausarzt oder der Hausärztin arbeiten die CMS-Teams eng zusammen. Die Anzahl der Unterstützenden wird so weit wie möglich begrenzt, um die Privatsphäre zu schützen. Die Kommunikation und die Dokumentation finden sowohl digital als auch analog statt. Zusammen mit den Betroffenen, den Angehörigen und den Ärzten wird der individuelle Unterstützungsplan festgelegt und laufend dem aktuellen Gesundheitszustand angepasst. Bei Meinungsverschiedenheiten stehen ein kantonales Gesundheitsmediationsbüro und ein Kantonsarzt für eine unabhängige Stellungnahme zur Verfügung.