Essay

Blick in die Zukunft: Betreuung als Service public

Als Babyboomer bin ich mit der Gewissheit aufgewachsen: Wenn sich ein gesellschaftliches Problem stellt, löst es der Sozialstaat. Mit dieser Erwartungshaltung wird die geburtenstärkste Generation auch dem Alter begegnen und Forderungen an Politik und Gesellschaft stellen. Wie kann denn eine Lösung aussehen, in der Betreuung im Alter ein Teil des Service public wird?

11.12.2024

Natürlich bleiben bei diesem kurzen Blick in die Zukunft unzählige Fragen offen. Gerade das Finanzierungsthema brennt unter den Nägeln: Die politische Logik lautet eher ‘Sparen’. Doch als Gesellschaft müssen wir bereit sein, Geld für eine gute Betreuung in die Hand zu nehmen, damit die Menschen möglichst lange selbstbestimmt leben und in Würde altern können. Denn wir werden weder genügend Pflegeheime für uns Babyboomer bauen können noch das nötige Personal dafür finden. Die Schritte, die heute gemacht werden, sind noch zaghaft: Doch sie geben Grund zu Zuversicht, dass das Bewusstsein wächst, um etwas richtig Gutes bewerkstelligen können. Es lohnt sich: für den einzelnen Menschen, für seine Angehörigen, für die Mitarbeitenden im Sozial- und Gesundheitswesen, für die Gesellschaft – und damit schlussendlich auch finanziell.

Quelle: Artikel von Prof. Dr. Carlo Knöpfel, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW aus dem Themenheft «Koordinierte Betreuung» in redaktioneller Zusammenarbeit der Paul Schiller Stiftung mit Artiset/Curaviva, Pro Senectute Schweiz, Alzheimer Schweiz, Gerontologie CH, Entlastungsdienst Schweiz, Schweizerisches Rotes Kreuz, senesuisse und der Spitex Schweiz (Dezember 2024).