Medienecho
Betreuung durch Angehörige: Substitutionseffekt nachgewiesen
Gemäss einer Studie spart der Kanton Genf jedes Jahr mehrere Hundert Millionen Franken, weil Angehörige ältere Menschen im Alltag unterstützen. Die Studie bestärkt den Kanton in seinem Engagement für diese Angehörige und zeigt für die Betreuungsdiskussion eine interessante präventive Wirkung auf.
Die Studie des Genfer Rechnungshof untersucht, wie stark durch die Unterstützung älterer Menschen durch Angehörige staatliche Gesundheitskosten reduziert werden. Viele Angehörige leisten dabei primär Betreuung – im Sinne der sinngebenden Alltagsgestaltung, Unterstützung in der Mobilität und gesellschaftlichen Teilhabe. Auch wenn sich die Studie nicht explizit auf die Diskussion rund um Betreuungsfinanzierung bezieht, liefert sie damit einen interessanten Hinweis auf eine Wirkung von Betreuung: Sie weist einen präventiven Effekt auf den Pflegebedarf aus.
Die Längsschnittstudie hat untersucht, welche Einsparungen im Gesundheitswesen erreicht werden, weil Angehörige einen Teil der Betreuung und Hilfe übernehmen. Sie zeigt ein deutliches Ergebnis: Wurde jemand durch Angehörige unterstützt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die Person in der nächsten Befragungswelle staatlich finanzierte Pflegeleistungen in Anspruch nimmt um 39%.
Der Kanton Genf trägt dem Rechnung – mit einem ausgebauten Unterstützungsangebot für die betreuenden Angehörigen, die «proches aidant» (ge.ch).